„Märzengrund“ basiert auf einer wahren Geschichte. Elias’ wirklicher Name ist Simon Koch, und er starb 2008. Adrian Goiginger widmet ihm seinen Film, der – trotz des Zeitunterschieds – den Nerv unserer Zeit trifft. In unserer hektischen, digitalisierten Welt sehnen sich immer mehr Menschen nach einem langsameren, ländlichen Leben oder zumindest nach einer Pause in der Natur.
Nicht umsonst boomen Zeitschriften über das Landleben und Achtsamkeit, naturverbundene Aktivurlaube werden immer häufiger gebucht, und es kommen immer mehr Filme ins Kino, die unsere Sehnsucht nach Ruhe und einem Leben im Einklang mit einer intakten Natur stillen sollen.
Adrian Goiginger spürt diese Sehnsucht und verzaubert mit überwältigenden Landschafts- und Naturaufnahmen. Gleichzeitig beschreibt er genau die Unwirtlichkeit der Natur, die Elias an die Grenzen des Erträglichen bringt. Beispielsweise rollt eine Schneelawine über seine provisorische Hütte und verletzt ihn schwer, oder seine Bemühungen, etwas Essbares zu finden, werden gezeigt. Manchmal muss ein Salzleckstein verwendet werden, um Suppe für die Kühe zu machen.
Film Details
Eigenschaft | Detail |
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Filmtitel | Märzengrund |
Hauptdarsteller | Jakob Mader, Johannes Krisch, Gerti Drassl, Harald Windisch, Verena Altenberger |
Sprache | Deutsch |
Veröffentlichungsdatum | 2022 |
Regisseur | Adrian Goiginger |
Laufzeit | 103 Minuten |
Genre | Drama |
Wo zu sehen | Kino, DVD, Blu-Ray |
Streaming-Plattform | Nicht verfügbar |
Budget | Nicht verfügbar |
Gesamtbewertung | 8/10 |
Handlung
Tirol, späte 1960er Jahre: Der junge Elias, Sohn des reichsten Bauern im Zillertal, ist ein guter Schüler, der bald den Hof seiner Eltern übernehmen soll. Die Anforderungen, die an ihn gestellt werden, die Erwartungen und der Druck sind hoch; Elias versucht, die ihm zugedachte Rolle zu erfüllen. Er wird dabei erwischt, wie er mit seiner Jugendliebe, dem „Mädchen mit den Gamsaugen„, nackt im See badet. Besonders seine Mutter lehnt die Beziehung zu der älteren Frau strikt ab. Der 18-Jährige erleidet daraufhin eine Depression, die ihn für mehrere Wochen ans Bett fesselt.
Sein Vater schickt ihn daraufhin zur Erholung auf die Alm Märzengrund, die Elias über den Sommer betreuen soll. Als seine Familie ihn jedoch am Ende des Sommers abholen will, weigert sich Elias zurückzukehren und zieht weiter hinauf in die Berge, weit über die Baumgrenze. Hier findet Elias endlich das, wonach er sich unten im Tal immer gesehnt hat: bedingungslose persönliche Freiheit. Nach vierzig Jahren zwingt ihn eine schwere Krankheit zur Rückkehr in die Zivilisation.
Weitere Informationen zur wahren Geschichte
Die wahre Geschichte hinter „Märzengrund“ handelt von Simon Koch, der das moderne Leben hinter sich ließ, um in den Tiroler Bergen ein Leben in der Einsamkeit zu führen. Diese Entscheidung, sich von den engen Konventionen seiner Familie und der Dorfgemeinschaft zu lösen, führte zu einer radikalen Lebensveränderung und einem tiefen Konflikt mit seinen Angehörigen. Goigingers Film fängt die Schönheit und Härte dieses Lebensstils ein und stellt die Frage: In welcher Welt wollen wir leben und nach welchen Werten sollen wir handeln?
Besetzung
Details | Informationen |
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Regie | Adrian Goiginger |
Buch | Adrian Goiginger und Felix Mitterer |
basierend auf dem Theaterstück von | Felix Mitterer |
Schauspieler | Johannes Krisch als Elias (alt) |
Jakob Mader als Elias (jung) | |
Gerti Drassl als Elias‘ Mutter | |
Harald Windisch als Elias‘ Vater | |
Verena Altenberger als Moid | |
Iris Unterberger als Rosi (jung) | |
Carmen Gratl als Rosi (alt) | |
Produzenten | Michael Cencig, Isabelle Welter und Rupert Henning |
Co-Produzent | Philipp Schall |
Produzent | Eva Hödlmoser |
Kamera | Klemens Hufnagl |
2. Kamera | Paul Sprinz |
Schnitt | Birgit Foerster |
Toningenieur | André Zacher |
Produktionsdesign/Art Director | Maria Gruber |
Innenausstattung | Stephan Würzl |
Außenausstattung | Sebastian Kubisch |
Kostümbild | Monika Buttinger |
Make-up von | Tim Scheidig und Desireé Schober |
Beleuchter | Thomas Münster |
Regieassistent | Georg Mayrhofer |
Kontinuität | Christina Rentenberger-Klinger |
Tongestaltung | Marvin Keil |
Dailies-Colorist | Peter Jaitz |
Farbkorrektur | Andreas Winter |
Dramaturgie | Robert Buchschwentner, Franziska Buch |
Casting | Angelika Kropej |
PR/Presse | Susanne Auzinger |
Produktionsmanager | Christine Schwarzinger |
1. Produktionsleiter | Ulli Wimmer-Lamquet |
Leiter der Fotografie | Josephine Kennel |
Set-Produktionsleiter | Benjamin Ploner |
Produktionsmanager | Andrea Minauf, Alecsander Faroga |
Filmleitung | Judith Machat, Martina Voglmeier |
Eine Koproduktion von | Metafilm, WHee Film und it Media |
Produziert mit Unterstützung von | Österreichisches Filminstitut (ÖFI), ORF (Film-/Fernsehvertrag), FISA – Film Location Austria, Wiener Filmfonds (FFW), SWR/Arte, Cine Tirol und MFG Baden-Württemberg. |
Auszeichnungen und Nominierungen | Details |
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Filmfestival Bozen 2022 | – Nominierung im Wettbewerb |
– Erhalt des Preises der Provinz Südtirol | |
Thomas Pluch Drehbuchpreis 2022 | – Nominierung für den Haupt- und Sonderpreis (Adrian Goiginger und Felix Mitterer) |
Romy Awards 2023 | – Nominierung in der Kategorie Entdeckung Männlich (Jakob Mader) |
Österreichische Filmpreise 2023 | – Nominierung in der Kategorie Beste Nebendarstellerin (Gerti Drassl) |
– Nominierung in der Kategorie Bester männlicher Nebendarsteller (Harald Windisch) |
Der Film feierte am 7. April 2022 auf der Diagonale in Graz Premiere. Eine weitere Vorführung folgte am nächsten Tag auf den Filmfestspielen Bozen.
Beim Filmfest München war der Film ab 27. Juni 2022 in der Spotlight-Reihe zu sehen. Im Juli 2022 war er auch im Rahmen der Salzburger Festspiele zu sehen.
Der ursprünglich für den 25. März 2022 geplante Kinostart in Österreich wurde auf den 19. August 2022 verschoben. In Deutschland kam der Film am 25. August 2022 in die Kinos.
Seine Fernsehpremiere fand am 30. Mai 2024 beim ORF statt.